Die Nacht vor dem Wagenrennen des Turniers brach an und wir machten uns daran weitere Nachforschungen nach den verschwundenen Personen und Gegenständen anzustellen.
Wir teilten uns auf. Während Zahiro und Adbrag in das berüchtigte Südquartier aufbrachen, begab ich mich zum Erzmagier Dschelef ibn Jassafer, welcher sich mittlerweile von den Strapazen des Praiotenüberfalls erholt hatte und vollends in den Vorbereitungen des Magierkonvents versank. Auf meine Frage, ob er Lanze oder Säbel per Gefunden-Zauber aufspüren könne, bestätigte er das mit ausschweifenden Worten. Doch er beschwichtigte mich und verschob unsere Suche auf den Abend.
Währenddessen fanden meine Gefährten im Südquartier einige Informationen über Diebe und Schmuggler heraus. So auch den Namen „Grauzottel“, ein alter Dieb, welcher in Rosskuppel zu finden sei. Während sie sich also spontan auf den Weg dorthin machten und mit der Suche begannen, suchte ich weiter den Himmel ab, doch von Wina war ebenso wie von meinem Säbel nichts zu sehen.
Schließlich traf ich wieder auf den Almadaner und den Zwerg. Doch gerade als wir uns von den Ergebnissen der Suchen berichten wollten, brach eine Unruhe aus, überall gingen Wachen und Soldaten umher. Der ebenfalls besorgt durch die Straßen der Stadt reitende Dom Eslam von Eslamsbad klärte uns schließlich auf - Selindian Hal von Gareth, Großfürst und Sohn der Reichsbehüterin wurde vermisst! Inmitten einer Boronmesse verschwand er.
Sofort halfen wir bei der Suche, blieben jedoch auch erfolglos. So entschied ich am Abend Dschelef meine Aufwartung zu machen und meine Gefährten begaben sich wieder auf das Turniergelände und sprachen erneut mit dem Zwerg Laurom Sohn des Arom, welcher nach wie vor im Lazarett untergebracht war. Aber nachdem es dort auch keine neuen Erkenntnisse gab, konnte wenigstens ich mit weiteren Informationen dienen. Dschelef gab nach einem längeren Ritual den Hinweis darauf, dass mein Säbel und somit hoffentlich auch die Lanze, Wina und die weiteren verschwundenen Gegenstände in einem Perainetempel im Rosskuppel zu finden seien, zumindest jedoch Hinweise auf deren Verbleib.
Es war bereits mitten in der Nacht, doch da niemand von uns am folgenden Tag an dem Wagenrennen teilnehmen wollte, konzentrierten wir uns weiter auf die Suche nach Hal und den Gegenständen. Plötzlich sahen wir eine vermummte Gestalt auf einem Platz im Süden der Stadt stehen. Grauer Mantel, war das der gesuchte Grauzottel? Vorsichtig näherten wir uns, doch zu unserer großen Überraschung erblickten wir Selindian Hal von Gareth!
Vollkommen apathisch starrte er gen Himmel, dort kreisten krächzend und unheilbringend zwei dunkle Raben. Er folgte den Boten Borons mit leerem Blick immer weiter, wir konnten ihn nicht stoppen oder wecken, so entschloss ich mich den Hüter des Raben Stygomar aufzusuchen. Ich eilte zu ihm und konnte ihn schnell überzeugen, dass es wirklich Hal war. Als wir bei den anderen eintrafen, hatte sich der Knabe schlaftrinken auf einen riesigen Boronanger begeben. Noch immer folgte er den großen schwarzen Vögeln. Immer fort murmelte er Gebete des Herren des Todes. Doch plötzlich ließen sich die Tiere auf einer Stele nieder.
Besorgt eilte Stygomar herbei, doch versuchte er nicht einzugreifen, denn der junge Großfürst sprach weiter unablässig das Requiem. Wir schauten uns diese Stele etwas genauer an, in den jahrhundertealten Stein waren ungeschickt drei Worte eingraviert:
Die Raben stoben davon und Hal brach zusammen, konnte jedoch von Zahiro aufgefangen werden. Schnell wurde eine Kutsche herbeigerufen und der Knabe in Sicherheit gebracht. Der Boroni bedankte sich noch schnell bei uns.
So standen wir dann nach kurzer Zeit völlig alleine auf dem riesigen Boronanger vor den Stadtgrenzen Gareths. In der Ferne hörten wir hin und wieder das Krächzen der zwei Raben, die einzigen Vögel die wir seit Tagen wahrgenommen hatten…
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