Während die Reichsregentin noch über den Tod ihrer Tochter hinwegkommen musste, bereiteten wir uns bereits wie tausende andere Garether auf die anstehende Schlacht vor. Unzählige Zivilisten packten ihre Sachen und zogen durch die Stadttore weg von der dem Untergang geweihten Stadt. Überall lag Hoffnungslosigkeit in der Luft, ich meinte sie fast so deutlich wie den Qualm auf dem Schlachtfeld vor Wehrheim sehen zu können.
Wir waren jedoch nicht bereit aufzugeben, schnell machten wir uns daran nachzuforschen was es mit „GAL 13“ auf sich hatte. Die KGIA wusste zu berichten, dass dies eine Akte sein könnte. So gingen wir in das Archiv der KGIA, in der uns die Akte ausgehändigt wurde. In ihr fanden sich Informationen über Galotta, unter ihnen auch eine der wichtigsten überhaupt: Das Mittel mit dem wir ihn würden töten können! 5 Phiolen lagen der Akte bei, eine enthielt die zweite Komponente eines Giftes, welches Galotta vor langer Zeit verabreicht worden war, die anderen vier enthielten einen Trunk, welcher uns vor seinen freizauberischen Künsten schützen sollte. Da jedoch niemand mehr sagen konnte wie lange die Tränke wirken würden, entschlossen wir sie erst zu nehmen, wenn wir kurz vor ihm stehen würden.
Gerade als wir uns auf die Suche nach Nestel machen wollten, erschien ein Bote bei uns, der uns zum Platz der zwölf Götter führte. Die Reichsbehüterin hatte sich dazu entschlossen zu ihrem Volk zu sprechen. Und das tat sie vollendet, sie machte den Einwohnern Gareths Mut, gab ihnen Hoffnung und Zuversicht. Sie hatte eines der größtmöglichen Opfer gebracht, ihre Tochter. Dazu hatte sie schon vor Jahren ihren Mann an die dämonischen Reichsfeinde verloren, nun war es genug und das ließ sie alle spüren. Am Ende ihrer flammenden Rede erhob sie die zur Verteidigung der Stadt wichtigsten Persönlichkeiten in den Rat der Helden. Auch wir zählten zu dieser Elitegruppe, welche mit umfangreichen Rechten und Befugnissen ausgestattet die Verteidigung der Reichshauptstadt organisieren sollten.
Die Sonne verschwand langsam am Horizont. Ein weiterer dieser bedrückenden Tage ging zu Ende. Einsam, irgendwie verloren und dennoch voller Kampfesmut legten wir uns schlafen.
27. Peraine
Schon früh morgens machten wir uns auf den Weg Nestel den Mechanikus, Schüler Leonardos zu finden. Nach einigen Nachforschungen fanden wir heraus, dass es sich um einen der Lanzendiebe vom Turnier handelte. Mit roter Glatze und schämend vor Wut saß dieser nun im Schuldturm ein. Während Adbrag und Zahiro sich ihm annahmen, organisierte ich die Reiter zum Schutze der Stadt. Demiprotos ging Tempelangelegenheiten nach.
Nach einigem hin und her schafften es der Zwerg und der Alamdaner, dass der Mechanikus aus dem Schuldturm entlassen wurde. Er konnte mit dem Hinweis „der Adler ist gelandet“ tatsächlich etwas anfangen und schickte die beiden Gefährten in das Lagerhaus 42. Dort angekommen entdeckten sie ein wahrhaft interessantes mechanisches Konstrukt: Ein Luftschiff. Zwar war es in Einzelteile zerlegt, aber Adbrag machte sich sofort daran die Pläne zu untersuchen und zusammenzusetzen.
In der Zwischenzeit wurden überall in Gareth Geschütze, auch magischer Natur, aufgebaut und ausgebessert. Während der Ausbildung und Organisation der Reiter kam mir die Idee die nahen Hexen und Druiden um Hilfe zu bitten, so entsandte ich Boten zu ihnen. Der gute Demiprotos schafft es währenddessen vom Ingerimmtempel ein Artefakt zu erhalten, einen heiligen Ring, welcher uns vor den Auswirkungen der dämonisches Festung schützen sollte.
Am Abend, erschöpft von den ganzen Vorbereitungen, trafen wir uns alle gemeinsam in der alten Residenz. Emer hatte beschlossen hier nun wieder zu residieren. Bei dem Abendessen, bei dem der komplette Rat der Helden anwesend war, stellte sich leider heraus, dass der Bürgermeister Gareths ein Verräter war. Er versuchte noch während der Feierlichkeiten per Brieftaube die Kapitulation der Stadt an Galotta heranzutragen. Zahiro entdeckte seine Pläne und erzählte der schwer enttäuschten Reichsregentin davon. Noch in derselben Nacht wird der Verräter von der KGIA festgenommen und ohne Aufsehen zu erregen im Schuldturm weggeschlossen.
Ich entschloss in dieser Nacht mit Demiprotos über seine Gedanken, Probleme und Ängste zu sprechen. Es wurde ein sehr intensives und privates Gespräch, nach dem ich ihn nun wirklich besser verstehen kann. Um ihm zu zeigen, dass mir wirklich etwas an ihm liegt, beschloss ich bei ihm im Bett zu schlafen und sein Schlafwandeln zu verhindern, denn wir alle würden in den kommenden Tagen Höchstleistungen vollbringen müssen. Außerdem ist es ja auch viel schöner kuschelnd einzuschlafen als alleine. Am kommenden morgen wunderte er sich zwar über die Fesseln, verstand dann aber warum ich dies tat.
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