Wie erstarrt standen wir auf dem Gräberfeld. Die Reichsregentin war tot. Nun hing alles an uns. Wütend griffen wir immer und immer wieder an, während der Drache mit uns spielte. Doch endlich erreichte uns Demiprotos. Zahiro und ich flankieren ihn, fangen die Angriffe Rhazzazors auf ihn ab, während Adbrag von Hinten mit seinen Bolzen versuchte den Drachen abzulenken. Ich wurde schließlich vom Drachen fortgeschleudert und blieb verletzt liegen.
Doch da sah ich wie Demiprotos den Stab des Vergessens hob und an den untoten Leib des Drachen presste. Er entfesselte die Macht des Stabes. Erinnerungen des Schreckens drangen in den Geist des Untoten. Sofort gingen wir, noch immer die Gedanken des Drachens spürend, ebenfalls zu Boden. Doch nach und nach verschwanden die fremden Gedanken und nur er selbst wand sich noch. Er musste furchtbar leiden, doch wir empfanden kein Mitleid mit ihm.
Geschwächt erhob er sich in die Lüfte, floh vor dem was wir ihn noch hätten antun wollen. Die Rache glühte in unserem Blick ebenso wie in seinem. Während er davonflog hörten wir seine Stimme wie ein Donnergrollen als er seine Drohung aussprach. Ein Jahr und nicht mehr würde er benötigen um wieder zur vollen Stärke zurückzukehren. Dann würde er mit seiner untoten Armee wiederkehren und alles zu Staub zermalmen.
Erschöpft und schwer atmend standen wir nun alleine auf dem Gräberfeld. Während die Eskorte Emers so wie sie selbst getötet oder geflohen war, stand nur noch Ludalf an unserer Seite. Demiprotos erwachte aus seinem schlafwandelnden Zustand. Der Stab des Vergessens schien ausgebrannt zu sein, nur noch ein Stück Holz. Der Blick zur Stadt gab uns trotz des teuer erkauften Siegs keine Hoffnung. Die Fliegende Festung schwebte mittlerweile über der Stadt des Lichts, Gareth selbst brannte an unzähligen Orten. Dämonen in der Luft, Söldner am Boden. Doch wir durften nicht aufgeben, noch war nicht alles getan.
Zahiro erhob sein Greifenschwert. Er rief seinen Gott um Hilfe und zu meinem Erstaunen reagierte dieser wirklich – oder waren es nur die Greifen die reagierten? Sonst hätte der Lichtgott wohl seinen größten Tempel in Gareth geschützt. Doch ich hatte keine Zeit für die üblichen Gedankenspiele gegen den verachteten Gott, denn der Himmel brach auf. An einigen Stellen drang auf einmal etwas Sonne durch die Wolkendecke und vertrieb einige Dämonen. Neun Greife brachen aus diesen Sonnenstrahlen hervor, Obaran und sein Gefolge.
Die Greifen hielten direkt auf uns zu, landeten bei uns und flogen dann mit uns Richtung Fliegende Festung. Dass ich eines Tages auf dem Rücken eines Greifens reiten würde hätte ich mir wohl nie träumen lassen, höchstens in Alpträumen.
Während wir uns mit den Greifen fliegend einen Weg durch Dämonen, vor allem Irrhalken schlugen, löste Borbarads Erbe erneut den Magnum Opus aus. Wieder sahen wir Feuer, Ranken, Erdspalten, doch hatten wir keine Zeit darauf zu achten, der Kampf in der Luft forderte unsere volle Aufmerksamkeit. Immer wieder versuchten wir zur Festung vorzustoßen, die Dämonen hielten uns jedoch zurück, wir schafften es einfach nicht ihre Reihen zu durchstoßen.
Während die anderen kämpften, hatte ich meinen eigenen kleinen Kampf zu führen. Einer der Irrhalken versuchte mich auf seine Seite zu ziehen, zum Verrat zu bewegen. Niemals! Nicht erneut! Fahrt zurück in die Höllen aus denen ihr gekommen seid! Ich schlug wie in Rage auf den Dämon ein, während er sich zurückzog.
Der Sturm des Magnum Opus verstärkte sich. Die feindlichen Luftschiffe wurden ohne Rücksicht von ihm vernichtet. Erneut erkannte ich wie gering der Feind das Leben ansieht. Plötzlich erhielten wir ungewöhnliche Unterstützung. Auf dem Hesindetempel, dem Pentagontempel, erschien das Gesicht Rohals. Wirklich, es war sein Gesicht, ich erkannte es wieder! Dann geschah etwas mit den Blutulmen um den Tempel herum. Sie schossen irgendwie ihre Blätter auf die Irrhalken und vernichteten sie damit.
Endlich war eine Bresche in die Verteidigung geschlagen und wir konnten auf einem Ausläufer der Festung landen...
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